Aktivkohle garantiert das geruchsfreie Anlaufen von Biogasanlagen

Weshalb die Vermeidung von Geruchsbelästigungen bei der Biogasgewinnung von entscheidender Wichtigkeit ist

Vermeintliche Geruchsbelästigung sorgt häufig für Widerstände bei den Anwohnern, für neu zu errichtenden Biogasanlagen. In Dänemark ein zunehmend heiß diskutiertes Thema. Einer der größten Hersteller und Betreiber von Biogasanlagen hat sich daher dafür entschieden, die Reinigung mittels Aktivkohle beim Anlaufen und im dauerhaften Betrieb aller Anlagen einzubauen, um das harmonische Zusammenleben mit den Anwohnern dauerhaft garantieren zu können.

In Dänemark führten akute Geruchsbelästigungen bei einer speziellen Anlage zu massiven Protesten und schließlich zu negativem Einfluss auf die öffentliche Meinung über Biogasanlagen generell. Derartige Widerstände sorgten sogar für eine Verzögerung bzw. komplette Einstellung neuer Projekte. Ein namhafter Anbieter auf dem dänischen Markt hatte allerdings begriffen, dass es eine umfassende, dauerhafte Lösung geben müsste, um dem Problem mit Nachdruck zu begegnen und damit bei den Anwohnern wieder Vertrauen und Unterstützung für solche Biogasanlagen zu gewinnen.

Aktivkohle, beim Anlaufen von Biogaseinheiten besser geeignet als Biofilter und Biowäscher

Das Unternehmen hatte in der Vergangenheit bereits in Biofilter und -wäscher investiert, um den Geruchsproblemen zu Leibe zu rücken. Im Falle von Biogasanlagen stellen solche Systeme jedoch keine ausreichende Lösung dar. Während der ersten Wochen wird organisches Material in die Gärbehälter gepumpt, die Bakterien nehmen dann allmählich ihre Arbeit auf und verursachen die Emissionen geruchsstarker Gase, verursacht unter anderem durch den enthaltenen Schwefelwasserstoff (H2S). Da es eine Weile dauert, bis Biofilter und -wäscher voll funktionsfähig sind, können sie Geruchsprobleme nicht hinreichend bekämpfen.

Vor dem Anlaufen einer neuen Biogaseinheit auf der Insel Fünen entschied sich das Unternehmen daher für die Zusammenarbeit mit Desotec, um das Geruchsproblem durch den Einsatz mobiler Aktivkohlefilter zu lösen. Wir stellten einen fertig montierten AIRCON 2000-Filter auf Skid und mit Ventilator bereit. Aus dem Gärbehälter heraus wurde der Ventilator über einen flexiblen Schlauch angeschlossen, sodass der Gasstrom mit einer Durchflussrate von 330 m³/h in den Filter eingeblasen werden kann. Dank der sorgfältigen Auswahl der geeigneten Aktivkohle konnte ein Rückgang der H2S-Konzentration von 1.000 ppm auf 0 ppm realisiert werden.

Die vollständige Geruchsbeseitigung mittels Aktivkohle verbessert die öffentliche Meinung zu Biogasanlagen

Aufgrund der Dringlichkeit des Projekts musste Desotec schnell handeln. Mitte April 2019 wurde die mobile Anlage vom Hauptsitz in Roeselare ausgeliefert und zwei Wochen später in Betrieb genommen. Der Kunde zeigte sich mit dieser Herangehensweise sehr zufrieden und wird künftig bei allen anstehenden Neuinstallationen von Biogasanlagen genauso verfahren. Außerdem plant das Unternehmen, an sämtlichen (neuen) Standorten von Biogasanlagen deren Geruchsquellen sorgfältig zu analysieren und ebenfalls mittels Aktivkohlefilter zu behandeln.

 

In den DESOTEC-Standorten wird die gesamte verbrauchte Aktivkohle analysiert, damit die richtigen Maßnahmen zur Handhabung und Entfernung der gesättigten Aktivkohle aus den mobilen Filtern eingeleitet werden können. Alle Moleküle, die beim Kunden in der Aktivkohle adsorbiert wurden, werden in den Reaktivierungsöfen von DESOTEC desorbiert. Diese Verunreinigungen werden dann im Einklang mit den nationalen und europäischen Gesetzgebungen durch eine Nachverbrennungsanlage samt Abgasreinigung vollständig zerstört. Die Gesamtanlagen und ihre Emissionen werden kontinuierlich online überwacht, wodurch sichergestellt wird, dass nur harmloser Wasserdampf sichtbar aus den Kaminen entweicht.