Gastankentsorgung unter Einsatz mobiler Aktivkohlefiltration

Wenn ein Gasometer oder Gastank außer Betrieb genommen wird, muss sein Inhalt gefiltert werden, um Grundwasserverunreinigung und Geruchsbelästigung zu vermeiden. Ein großer Gaslagertank in der luxemburgischen Stadt Hollerich bietet ein interessantes Fallbeispiel dafür, wie dies auf effiziente und sichere Weise geschieht.

Fallstudie: außer Betrieb genommener Gasometer in Luxemburg

Bis 2012 wurde ein Gastank in der luxemburgischen Stadt Hollerich genutzt, um Erdgas bei annähernd atmosphärischem Druck und Umgebungstemperaturen zu lagern. In der Vergangenheit dienten solche Gasbehälter der Lagerung von Erdgas für die spätere Verwendung oder für den Ausgleich von Bedarfsspitzen, wobei dafür gesorgt wurde, dass die Gasleitungen innerhalb eines sicheren Druckbereichs betrieben werden können. Die zunehmende Belieferung mit Erdgas über Pipelines machte diesen Gasometer jedoch überflüssig und führte zu der Entscheidung, ihn 2012 vom Gasnetz zu trennen. Das Methan wurde entfernt und der Tank wurde anschließend mit Wasser gefüllt.

THT-Kontamination

2015 wurde die erste Phase der Abbrucharbeiten eingeleitet, dabei wurde das Wasser aus dem Tank abgelassen. Das Wasser enthielt jedoch das Molekül Tetrahydrothiophen (THT), das in vielen europäischen Ländern für die Erdgasodorierung verwendet wird. Die Atmosphäre innerhalb des Gasometers war ebenfalls mit THT belastet. Um eine Geruchsbelästigung in der Nähe des Tanks sowie eine Grundwasserverunreinigung zu verhindern, war Filtration erforderlich, um alle Spuren von THT komplett zu beseitigen.

Kohlefiltration von Wasser und Luft

MOBICON® Aktivkohlefilter mit Kohle in ORGANOSORB® Qualität wurden gewählt, um das Restwasser und Abwasser von der Reinigung des Inneren des Gasometers zu entfernen. Für die Luftfiltration wurden AIRCON® Einheiten und AIRPEL® Aktivkohle verwendet, um eine sichere Arbeitsumgebung zu gewährleisten und Geruchsemissionen in die Atmosphäre zu verhindern. Diese mobilen Aktivkohlefilter wurden für die gesamte Dauer des Projekts eingesetzt und anschließend zurück zu DESOTEC transportiert. Die verbrauchte Aktivkohle wird in einer hochmodernen DESOTEC Reaktivierungsanlage recycelt.

Im Anschluss an die Reinigungsphase, in der Luft und Wasser aus dem Gasometer beseitigt wurden, konnte die eigentliche Zerlegung des Tanks beginnen, anschließend soll das Gelände wieder für Wohnungsbauprojekte erschlossen werden.

 

In den DESOTEC-Standorten wird die gesamte verbrauchte Aktivkohle analysiert, damit die richtigen Maßnahmen zur Handhabung und Entfernung der gesättigten Aktivkohle aus den mobilen Filtern eingeleitet werden können. Alle Moleküle, die beim Kunden in der Aktivkohle adsorbiert wurden, werden in den Reaktivierungsöfen von DESOTEC desorbiert. Diese Verunreinigungen werden dann im Einklang mit den nationalen und europäischen Gesetzgebungen durch eine Nachverbrennungsanlage samt Abgasreinigung vollständig zerstört. Die Gesamtanlagen und ihre Emissionen werden kontinuierlich online überwacht, wodurch sichergestellt wird, dass nur harmloser Wasserdampf sichtbar aus den Kaminen entweicht.