Reinigung von Emissionen aus dem Recycling und der Produktion von Batterien

Der Übergang von fossilen Brennstoffen zu umweltfreundlicheren Energieformen führt zu einem enormen Ausbau der Produktions- und Recyclingkapazitäten für Lithium-Ionen-Batterien in Europa. Die Aktivkohlefilter von DESOTEC bieten einfache und effektive Lösungen zur Behandlung von Luftemissionen und Abwässern in der Batterieindustrie.

Der Markt und die treibenden Kräfte

Bis 2040 wird der Bedarf an Batterien für in Europa produzierte Elektrofahrzeuge (EVs) auf 1 200 GWh pro Jahr ansteigen. Allein für die EU beschreibt der Green Deal der Europäischen Kommission Batterien als wichtige Säule für die Klimaneutralität im Jahr 2050, und zwar nicht nur für batteriebetriebene Elektrofahrzeuge, sondern auch für die Speicherung von Energie aus Wind-, Solar- und Wasserkraft für die Nutzung in den nationalen Netzen Europas. Weltweit wurden jedoch im Jahr 2021 nur 100 GWh jährliche Batterieproduktion gesehen. Ab 2030 werden jedoch Produktionskapazitäten von mehr als 450 GWh pro Jahr benötigt, um die EU-Ziele zu erreichen.

Außerdem ist im vergangenen Jahr das Bewusstsein für die Notwendigkeit des Recyclings gebrauchter Batterien gewachsen, um eine künftige Energiekrise abzuwenden. Der Green Deal der EU, das Gesetz zur Kreislaufwirtschaft und die Batterierichtlinie verstärken ebenfalls die Notwendigkeit, schnell Recyclingkapazitäten aufzubauen. Eine Greenpeace-Studie von Ende 2020 ergab, dass zwischen 2021 und 2030 fast 13 Millionen Tonnen Elektroauto-Batterien das Ende ihrer Lebensdauer erreichen werden. In dieser Zeit wird die Batterieproduktion 30 % der weltweit bekannten Kobaltreserven verbrauchen, und auch der Lithiumverbrauch wird drastisch ansteigen.

Obwohl die überwiegende Mehrheit der großen Batterieproduktionsanlagen mit einer Batterieleistung von mehr als 1 GWh pro Jahr (Gigafactories) derzeit in Asien steht, holt Europa schnell auf und wird bis 2030 voraussichtlich 600 GWh erreichen. Bedenken hinsichtlich der Unterbrechung der Lieferkette und der Nachhaltigkeit veranlassen die europäischen Automobilhersteller außerdem dazu, Batterieproduktions- und -recyclinganlagen näher an ihrem Standort zu errichten. Anfang 2022 wurden mehr als 40 Gigafabriken angekündigt, die bis 2030 in ganz Europa eröffnet werden sollen, während mehr als 50 Recyclinganlagen, ebenfalls in ganz Europa, geplant waren.

Verschmutzte Emissionen

Sowohl bei der Batterieproduktion als auch beim Recycling entstehen verunreinigte Emissionen, die behandelt werden müssen, bevor sie in die Umwelt gelangen können. Bei der Batterieproduktion sind die verunreinigten Luftemissionen das größere Problem, während beim Recycling sowohl die verunreinigte Luft als auch das Abwasser ein Problem darstellen können.

Wichtige Schadstoffe aus der Batterieproduktion und dem Recycling:

  • N-Methyl-2-Pyrrolidon (NMP) aus dem Beschichtungsprozess;
  • Kohlensäureester wie Dimethylcarbonat (DMC) und Ethylmethylcarbonat (EMC) als Elektrolytlösungsmittel bei der Zellfüllung.
  • Fluorwasserstoff (HF), wenn die Leitsalze, z. B. LiPF6 , mit Feuchtigkeit in Berührung kommen oder das 
  • Bindemittel PVDF zerfällt, insbesondere im Recyclingprozess

NMP ist aufgrund seiner Toxizität als besonders besorgniserregender Stoff eingestuft und unterliegt daher sehr strengen Emissionsgrenzwerten, die oft weit unter den üblichen VOC-Grenzwerten liegen. Um diese Emissionen in den Griff zu bekommen, müssen die Unternehmen entweder eine effiziente Reinigungsanlage installieren oder auf alternative Moleküle umsteigen. Heute ist NMP aufgrund seiner bewährten Verarbeitbarkeit das bevorzugte Beschichtungslösungsmittel. Alternative Lösungsmittel für den Beschichtungsprozess wie Triethylphosphat (TEP) oder Ethylacetoacetat (EAA) sind möglicherweise weniger schädlich, obwohl ihre Funktionsfähigkeit in großem Maßstab noch nicht nachgewiesen ist. Obwohl für sie keine so strengen Emissionsgrenzwerte gelten wie für NMP, sind sie für Unternehmen aus Gründen der Nachhaltigkeit dennoch von Belang.
DMC und EMC sind weniger gefährlich, aber sehr flüchtig und lichtempfindlich. Genau wie die Emissionen aus dem Beschichtungsprozess müssen auch sie entfernt werden. HF ist ätzend und giftig und sollte daher gereinigt werden.

Einschlägige BVT-Merkblätter für das Batterierecycling

Für das Batterierecycling gibt es kein BVT-Referenzdokument (BREF). Daher kann das BVT-Merkblatt Abfallbehandlung (Kategorie 16 - Abfälle, anderweitig nicht genannt) als relevante Quelle für die besten verfügbaren Technologien - zugehörige Emissionswerte (BVT-AEL) für die Emissionsbegrenzung angesehen werden [5,6]. Zusätzlich zu den allgemeinen Schlussfolgerungen zur Emissionsminimierung (BVT 1-25) können auch die BVT der verschiedenen Abfallbehandlungskategorien berücksichtigt werden, z. B. die für:
• Mechanische Behandlung von Metallabfällen in Shreddern (BVT 26-28)
• Behandlung von Elektro- und Elektronik-Altgeräten, die VFC und/oder VHC enthalten (BAT 29-30)
• Chemisch-physikalische Behandlung von festen und/oder pastösen Abfällen (BVT 40-41)
• Thermische Behandlung von verbrauchter Aktivkohle, Abfallkatalysatoren und kontaminiertem Bodenaushub (BAT 48-49).
Die BVT-AEL-Konzentrationen sind die Werte, die in der Regel von den nationalen Gesetzgebern übernommen und in die Emissionsanforderungen für die Erteilung einer Betriebsgenehmigung aufgenommen werden. Tabelle 1 zeigt, dass die Adsorption von Schadstoffen an körniger Aktivkohle als eine der besten verfügbaren Technologien gilt. Es ist auch ersichtlich, dass die Emissionswerte der oben genannten Komponenten von Lithiumbatterien sehr niedrig sind. In den meisten Verfahrensfließbildern wird eine Kombination von Technologien wie die nasse alkalische Wäsche, gefolgt von Aktivkohleadsorption, verwendet, um diese niedrigen Werte zu erreichen.

Batterie

Luftemissionen

Herstellung von Batterien: Es gibt mehrere Stufen des Produktionsprozesses, die verunreinigte Luftemissionen verursachen.

Dazu gehören: die Entlüftung der Lösungsmitteltanks (NMP, DMC/EMC), die Beschichtung der Kathoden (NMP), die Injektion von Elektrolyten in die Batterie (DMC/EMC) und das interne Recycling bereits gefüllter Batterien, bei dem im Allgemeinen DMC und EMC freigesetzt werden.

Die Durchflussmengen variieren zwischen den verschiedenen Stufen, können aber hoch sein, sogar bis zu 30-40 000 m³/h. Die Konzentrationen in diesen Luftströmen sind in der Regel niedrig und liegen bei 2-30 mg/Nm³. Auf dem Markt sind jedoch Emissionsgrenzwerte von 1 mg/Nm³ NMP und 10 mg/Nm³ DMC/EMC beobachtet worden.

DESOTEC hat für einige der verschiedenen Stufen Filter unterschiedlicher Größe installiert, nämlich mehrere Aircon 2000 und 3000, zwei AIRCON V-XL und Aircon V-L mit Airconnect-System in europäischen Batterieproduktionsstätten, um die oben genannten Emissionen zu behandeln.

Batterie-Recycling:


Auch hier können die Emissionen in mehreren Stufen freigesetzt werden. Der Schredderprozess ist eine bedeutende Quelle. Dabei werden die Feststoffe von den Flüssigkeiten getrennt, indem die Batterien zu einem Granulat zerkleinert und anschließend saure Gase wie Flusssäure und Lösungsmittel verdampft werden. Insbesondere bei Anwesenheit von Feuchtigkeit oder Sauerstoff bilden sich jedoch saure Gase wie Flusssäure oder Phosphortrifluorid, z. B. aus dem Leitsalz LiPF6 oder Polymeren wie PVDF. Die organischen Verbindungen wie Bindemittel, Folie und Elektrolyte können zu einer Emission komplexer Zersetzungsprodukte führen, die z. B. Ethen enthalten. Daher werden häufig nasse alkalische Wäscher zur Entfernung von HF eingesetzt. Eine wirksame Entfernung der flüchtigen organischen Verbindungen kann dann durch den nachgeschalteten Einsatz von Aktivkohle erreicht werden.

Die Durchflussmengen sind gering, in der Regel einige hundert m³/h, aber die VOC-Konzentrationen sind hoch und liegen oft bei 1-10 g/m³.

Die verdampften Elektrolytlösungsmittel (DMC/EMC usw.) können kondensiert und in Tanks gelagert werden, die Emissionen durch Entlüftungsöffnungen abgeben. Das getrocknete Granulat (oft als schwarze Masse bezeichnet) enthält Metalle, darunter Aluminium, Nickel, Kobalt, Lithium und auch Graphit. Die Metalle werden durch thermische oder hydrothermale Verfahren aus der schwarzen Masse extrahiert. Bei der letztgenannten hydrometallurgischen Behandlung werden Lösungsmittel verwendet, die in die Luft und ins Wasser gelangen können.

Während heute der Schwerpunkt des Recyclings zunächst auf den Schwermetallen liegt, wurden mit dem Green Deal der EU und der Batterierichtlinie ehrgeizige Recyclingziele festgelegt, die auch Lithium betreffen. Viele Unternehmen prüfen jedoch auch die Machbarkeit der Rückgewinnung von Elektrolyten und Graphit. Bei der Metallextraktion können auch Lösungsmittel oder Löslichkeitsveränderer verwendet werden, die sich in den Luftemissionen wiederfinden können. Dies ist eine weitere mögliche Anwendung der Aktivkohlefiltration.

DESOTEC kann entweder eine große Filtereinheit oder mehrere kleinere Filter in Reihe liefern. Dies hängt weitgehend von den Bedürfnissen des Kunden ab, einschließlich der Verfügbarkeit von Platz am Standort.

Abwasser

Abwasserverschmutzung kann beim Waschen und Spülen von Bauteilen auftreten. Auch das abfließende Regenwasser kann Verunreinigungen aufnehmen. Aufgrund der hohen Energie der Batterien ist es möglich, dass sie Feuer fangen, und deshalb können Recyclinganlagen Kühl- oder Feuerlöschmittel in das Abwasser leiten.

Das Abwasser enthält eine Mischung aus Elektrolyt-, Beschichtungs- und Reinigungsmittelkomponenten, so dass die Verschmutzung anhand des gesamten chemischen Sauerstoffbedarfs (CSB) gemessen wird.

Chemikalien

Bei der Herstellung oder dem Recycling von Batterien werden verdampfte organische Lösungsmittel oder Elektrolyte kondensiert und der Produktion wieder zugeführt. Mit zunehmender Effizienz dieses Prozesses muss jedoch weniger Lösungsmittel- oder Elektrolytvorlage verwendet werden. Dies kann zu einer Anreicherung von Verunreinigungen in den zirkulierenden organischen Stoffen führen, was wiederum negative Auswirkungen auf das Produkt haben kann. Aktivkohle ist dafür bekannt, dass sie Verunreinigungen in organischen Lösungsmitteln wie aromatische oder halogenierte Verbindungen wirksam entfernt.

Die hydrometallurgische Abtrennung von Lithium von den Schwermetallen durch Hydroxylfällung hinterlässt eine Lithiumsulfat-haltige Sole mit organischen Verunreinigungen aus den Elektrolyten, Fluor- oder Phospor-haltigen Zersetzungsprodukten, die als TOC (total organic carbon) gemessen werden. Die Filtration dieser Lösung mit Aktivkohle vor der Weiterverarbeitung hat sich als sehr vielversprechend erwiesen.

Vorteile der DESOTEC Lösungen

Batterieproduktion und -recycling sind sich schnell verändernde und wachsende Sektoren. Die Technologie verbessert sich ständig und ermöglicht sowohl die Elektrifizierung von Fahrzeugflotten als auch die Rückgewinnung immer größerer Mengen wertvoller Komponenten aus Altbatterien. Die Kenntnis des Kohlenstoff-Fußabdrucks von Produkten und Verfahren sowie die Einhaltung der so genannten Leistungskategorien sind im Änderungsvorschlag der EU-Batterierichtlinie eindeutig vorgeschrieben.

Wir von DESOTEC unterstützen diesen Sektor und liefern bereits Filter an zwei europäische Batterieproduktions- und Recyclinganlagen. Unsere Filter sind ideal für Standorte, die unter dem Druck stehen, den Betrieb so schnell, reibungslos und sicher wie möglich aufzunehmen. Darüber hinaus bieten wir Aktivkohlen mit niedrigem Kohlenstoff-Fußabdruck und haben durch die Reaktivierung der gebrauchten Aktivkohlen eine klare und berichtspflichtige Sicht auf den Kohlenstoff-Fußabdruck Ihrer Emissionsreinigung und Produktreinigungsstufe.

Unsere Filter sind mobil und können daher sehr schnell installiert werden. Viele alternative Technologien, wie z. B. regenerative thermische Oxidationsanlagen (RTO), erfordern eine mehrmonatige Planungs- und Konstruktionsphase und können zu Verzögerungen in der Lieferkette führen. Im Gegensatz dazu beträgt die Vorlaufzeit für unsere Filter in der Regel nur ein paar Wochen, in dringenden Fällen sogar noch früher. Unsere unterschiedlichen Filtergrößen ermöglichen eine optimale Raumausnutzung beim Kunden vor Ort. Außerdem können die schwankenden Erdgaspreise ein Risiko für die Betriebskosten von Anlagen zur thermischen Oxidation darstellen.

Unsere Filter beginnen sofort zu arbeiten. Aktivkohle ist eine unkomplizierte Technologie: Wenn eine Verunreinigung vorhanden ist, wird sie von den Filtern adsorbiert. Im Gegensatz zu einigen anderen Technologien ist für einen effizienten Betrieb kein ständiger Durchfluss erforderlich, so dass sie sich ideal für neue Fabriken eignet, in denen die Produktion immer wieder unterbrochen wird. Sobald die Fabrik reibungslos läuft, können die Filter bei Bedarf optimiert werden.

DESOTEC kümmert sich um den gesamten Abfall, so dass sich die Unternehmen auf die Produktion konzentrieren können. Der Filterwechsel ist einfach und kann ohne Produktionsunterbrechung durchgeführt werden. Unsere Techniker transportieren dann die verbrauchte Kohle in der geschlossenen Filtereinheit vom Standort des Kunden weg, was einen sicheren und problemlosen Prozess darstellt. Sie wird in unseren Anlagen in Belgien reaktiviert, wodurch der Kreislauf geschlossen und die Nachhaltigkeit gefördert wird. DESOTEC kennt den Kohlenstoff-Fußabdruck aller Produkte. Daher sind Sie mit unseren mobilen Filtern zukunftssicher für die von der EU für 2024 geforderte Berichterstattung über den CO2-Fußabdruck.