Backup-Lösung für RTOs bei drohendem Produktionsstillstand in der pharmazeutischen Industrie

Als ein Hersteller von Luftreinigungssystemen von seinem Zulieferer im Stich gelassen wurde, stand er vor der Herausforderung, die Pharmaproduktion seines Kunden in nur wenigen Tagen wieder in Betrieb zu nehmen.

In dieser Notsituation waren wir von DESOTEC in der Lage, innerhalb von nur vier Tagen Filter zu liefern, welche den komplexen Anforderungen des Pharmaproduzenten entsprachen.
 

Notfall durch Lieferschwierigkeiten

An einem späten Donnerstagabend im Frühjahr 2020 ging bei der DESOTEC Zentrale der Anruf eines deutschen Herstellers von Luftreinigungssystemen ein.

Das Unternehmen installierte eine regenerative thermische Abluftreinigungsanlage (RTO) bei einem Pharmaproduzenten in der Schweiz, wurde aber vom Lieferanten eines wichtigen Bauteils im Stich gelassen.

Die Einhaltung des vereinbarten Termins am Montag war dabei zwingend notwendig, damit das Pharmaunternehmen die Produktion sofort aufnehmen konnte: Die Kosten jeder Verzögerung würden sich auf Tausende Euro pro Tag belaufen. Außerdem ist der Prozess des sicheren Ab- und Anfahrens einer pharmazeutischen Anlage äußerst komplex und sollte daher nach Möglichkeit vermieden werden.

In der Anlage werden Multiple-Unit-Pellet-Systeme für die modifizierte Freisetzung von Medikamenten hergestellt. Bei der Produktion werden Lösungsmittel verwendet, so dass die Emissionen aus dem Werk behandelt werden müssen, bevor sie gefahrlos in die Atmosphäre abgegeben werden können.

Die Fabrik emittiert 8.000 m³/h Luft mit einer Lösungsmittelkonzentration von 8 gC/m³. Die zulässigen VOC-Grenzwerte liegen bei nur 20 mgC/m³, so dass eine Reduzierung um mehr als 99 % erforderlich ist.

Aktivkohle wird selten in Situationen eingesetzt, in denen nicht sowohl hohe Schadstoffkonzentrationen, als auch hohe Durchflussraten und eine kontinuierliche Produktion vorliegen, da die Filter schnell gesättigt werden und daher nicht kosteneffizient sind. Ungeplante Ausfallzeiten können die Unternehmen jedoch weitaus mehr kosten.

Erschwerend kam hinzu, dass für die Einfuhr in die Schweiz Zollpapiere erforderlich waren und Europa unter Lockdown aufgrund von Covid-19 stand.

Dieser Lockdown stellte für DESOTEC jedoch kein Problem dar: Wir hatten unsere Umstellung auf digitale Arbeitsmethoden bereits beschleunigt und waren daran gewöhnt, Probleme über Microsoft Teams und WhatsApp statt von Angesicht zu Angesicht zu lösen.

Innerhalb von 24 Stunden nach Videogesprächen und Logistikplanung waren wir bei DESOTEC zuversichtlich, dass wir die Anforderungen erfüllen können.

Der Hersteller hatte sich an etwa 12 Unternehmen gewandt, von denen sich nur eine Handvoll meldete. Wir waren das einzige Unternehmen, das eine Lösung anbieten konnte, die alle Anforderungen erfüllte.
 

Überbrückung inkl. Rohrleitung und Ventilator

DESOTEC entwarf eine Anlage, die auf drei AIRCON H Filtereinheiten basiert. Zwei davon sollten in Reihe geschaltet werden: Die erste sollte den Großteil der Schadstoffe entfernen, während die zweite den behandelten Luftstrom polieren sollte. Die dritte Einheit diente als Reserve.

Da wir nicht wussten, wie lange unsere Anlage benötigt werden würde, und da es dem Kunden wichtig war, dass sie reibungslos funktioniert, haben wir auch mehrere Ersatzfilter geliefert. Aufgrund der hohen Schadstoffkonzentrationen mussten die eingesetzten Filter täglich gewechselt werden.

Da die noch nicht funktionierende RTO bereits am Einsatzort platziert worden war, mussten die Filter von DESOTEC weiter entfernt aufgestellt werden.

Das bedeutete, dass wir auch kurzfristig einen großen Vorrat an flexiblen Rohrleitungen beschaffen mussten.

Außerdem wurde ein Ventilator benötigt, um die ursprüngliche Anlage zu umgehen. Da die hohe Konzentration von Lösungsmitteln ein Explosionsrisiko darstellt, mussten alle Geräte am Standort strengen Kontrollen wie den ATEX-Richtlinien der EU entsprechen. Einer unserer Kontakte in den Niederlanden vermietete uns einen dafür geeigneten Ventilator. 

Dank unserer Erfahrung in der Schweiz konnten wir die Zollformalitäten reibungslos abwickeln, und die Filter und die dazugehörigen Komponenten trafen pünktlich im Werk ein.

Einer der erfahrensten DESOTEC-Ingenieure war die 700 km in die Schweiz gefahren und stand vor Ort bereit, um die Anlage anzuschließen und die Produktion konnte wie geplant um 20 Uhr starten.
 

Erfahrungsaustausch mit anderen Standorten

Der Endkunde war erleichtert, dass er die Produktion pünktlich aufnehmen und den Betrieb rund um die Uhr ohne Probleme fortsetzen konnte.

In der Tat war die RTO schneller als erwartet einsatzbereit, so dass DESOTEC dem Kunden natürlich entgegenkam, indem wir alle nicht verwendeten Filter zurücknahmen.

Wir arbeiten jetzt mit dem Pharmaunternehmen zusammen, um herauszufinden, ob unsere Aktivkohlefiltrationslösungen Teil seiner Geschäftskontinuitätsplanung an anderen Standorten sein könnten. RTOs sind in der Pharmaindustrie so etabliert, dass sie selten in Frage gestellt werden. Gleichzeitig stellt Aktivkohle aber einen besonders praktikablen Notfallplan dar, wenn die RTO-Anlage ausfällt.
 

Ihr zuverlässiger Partner im Notfall

DESOTEC verspricht einen 24/7-Notdienst und das meinen wir auch so. Wir haben immer ein Mitglied der Geschäftsleitung im Dienst, das zu jeder Tages- und Nachtzeit für dringende Anrufe bereit ist. 

Da unsere Technologie mobil einsetzbar ist, kann sie schnell vor Ort installiert werden. Die Aktivkohle beginnt sofort mit der Adsorption von Schadstoffen, ohne dass eine Vorbereitung erforderlich ist. 

DESOTEC verfügt über die nötige Erfahrung, um komplexe technische und bürokratische Anforderungen zu bewältigen. Dazu gehört auch die Erteilung von Genehmigungen für den sicheren Rücktransport der Abfälle zu unseren Reaktivierungsöfen in Belgien. Die Tatsache, dass der gesamte kontaminierte Aktivkohle in versiegelten Einheiten transportiert wird, ist für Kunden und Grenzbeamte dabei gleichermaßen beruhigend.

An unserem Standort in Belgien wird der gesättigte Aktivkohle in einem der Reaktivierungsöfen recycelt, damit er wiederverwendet werden kann. Dem gehen sorgfältige Probenahmen und Analysen voraus. Die hochmoderne Rauchgasaufbereitung sorgt dafür, dass alle Verunreinigungen vollständig zerstört werden.

Um eine dringende Situation mit DESOTEC zu besprechen, können Sie jederzeit mit uns Kontakt aufnehmen.

In den DESOTEC-Standorten wird die gesamte verbrauchte Aktivkohle analysiert, damit die richtigen Maßnahmen zur Entleerung der mobilen Filter und Handhabung der gesättigten Aktivkohle eingeleitet werden können.

Gesättigte Aktivkohle, die unseren Annahmebedingungen entspricht, kann in unseren Öfen reaktiviert werden. Das heißt, dass alle Moleküle, die beim Kunden auf der Aktivkohle adsorbiert wurden, in den Reaktivierungsöfen von DESOTEC desorbiert werden. Diese Verunreinigungen werden dann in einer Verbrennungs- und Neutralisierungsanlage gemäß der nationalen und europäischen Gesetzgebung vollständig zerstört. Die gesamte Anlage und ihre Emissionen stehen unter ständiger Online-Überwachung, wodurch gewährleistet ist, dass nur unschädlicher Wasserdampf aus dem Schornstein austritt.

Falls die gesättigte Aktivkohle unseren Annahmebedingungen nicht entspricht, wird sie zu einer externen Entsorgungsanlage gebracht.